Implantatbehandlung
Eine der am schnellsten fortschreitenden Behandlungsoptionen in der modernen Zahnmedizin ist die Implantatherapie. Zahnimplantate sind Titanstrukturen, die als künstliche Zahnwurzeln fungieren. Der größte Vorteil der Zahnimplantatbehandlung im Vergleich zu anderen Zahnersatzmöglichkeiten besteht darin, dass keine Eingriffe an benachbarten Zähnen erforderlich sind.
Zahnimplantatbehandlungen können für alle Patienten mit einem oder mehreren fehlenden Zähnen geplant werden, vorausgesetzt, die Skelettentwicklung ist abgeschlossen. Sie werden in Fällen bevorzugt, wie etwa bei geringfügigem Zahnverlust, bei dem festsitzender Zahnersatz angewendet werden kann, ohne benachbarte Zähne zu beschädigen; bei Patienten mit fehlenden Backenzähnen, die eine Brücke im Frontbereich stützen müssen; als Alternative zu herausnehmbarem Zahnersatz für festsitzende Brückenanwendungen; für Personen, die alle Zähne verloren haben und keine herausnehmbaren Prothesen verwenden möchten, was festsitzende Vollbogenbrückenanwendungen ermöglicht; sowie für vollständig zahnlose Patienten, bei denen festsitzende, implantatgestützte Restaurationen nicht möglich sind, wobei Implantate die Stabilität und den Komfort von herausnehmbaren Prothesen verbessern.
Der aktuelle Zustand des Patienten wird durch radiografische und klinische Untersuchungen bestimmt. Ein individueller Behandlungsplan wird erstellt, wobei die Bedürfnisse und Erwartungen des Patienten berücksichtigt werden. Implantate erfordern ein gewisses Knochenvolumen in Bezug auf Durchmesser und Länge. Die Feststellung eines ausreichenden Knochenvolumens ist allein durch eine klinische Untersuchung nicht möglich, weshalb bildgebende Verfahren erforderlich sind. Diese umfassen in der Regel Panoramaschichtaufnahmen und, je nach Anzahl der geplanten Implantate, lokale oder vollständige Kiefer-CT-Scans.
Mit diesen Bildern wird die Knochenstruktur und das Knochenvolumen bewertet. Wenn der Knochen nicht ausreichend ist, kann in einigen Fällen Knochenbildung durch Transplantationsmethoden erreicht werden. Eine der häufigsten Verfahren im Oberkiefer ist das Sinuslifting, bei dem die Schleimhaut des Kieferhöhlenbereichs angehoben wird und Transplantationsmaterial aufgetragen wird, um das Einsetzen von Implantaten zu erleichtern. Dieses Verfahren wird in einem separaten Artikel ausführlich erklärt. Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann die Implantatbehandlung bequem durchgeführt werden, sobald die systemischen Bedingungen des Patienten unter Kontrolle sind. Zum Beispiel gibt es kein Hindernis für das Einsetzen von Implantaten bei einem Diabetiker, der regelmäßig seinen Zustand überwacht und seine verschriebenen Medikamente einnimmt. Bei Patienten, die eine Strahlen- oder Chemotherapie im Kopf- und Halsbereich durchgemacht haben, ist eine Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt erforderlich. Ebenso werden für Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, die Empfehlungen ihres Arztes bezüglich Medikamentenanpassungen eingeholt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Personen mit guter Allgemeingesundheit, kontrollierten systemischen Bedingungen und guter Mundhygiene hohe Erfolgsraten bei der Implantatbehandlung erzielen können.
Was sind die Phasen der Implantatbehandlung?
Die Implantatbehandlung ist ein individuell abgestimmtes Verfahren, das auf jeden Patienten zugeschnitten ist. Der Prozess beginnt mit klinischen und radiografischen Untersuchungen. Wenn der Patient für die Implantatbehandlung als geeignet erachtet wird, wird die Art des Zahnersatzes bestimmt, der die natürliche Funktion und Lautbildung wiederherstellen wird. Wenn jedoch die Bedingungen nicht ideal sind, wird eine vorbereitende Behandlung zur Stärkung des Knochengewebes durchgeführt. Das Einsetzen des Implantats erfolgt unter lokaler Betäubung. Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist die Implantatchirurgie, wenn der Kieferknochen die gewünschten Bedingungen erfüllt, einfacher und schneller als viele Routinezahnarztbehandlungen. Das Einsetzen eines einzelnen Implantats in den Kieferknochen dauert normalerweise etwa 15 Minuten.
Während der Voruntersuchung zur Feststellung der Eignung für eine Implantatbehandlung werden verschiedene Faktoren bewertet. Zunächst wird die Dicke und Breite des Kieferknochens untersucht, um sicherzustellen, dass er die erforderlichen Maße für das Einsetzen des Implantats aufweist. Kandidaten für die Implantatbehandlung sollten keine Zahnfleischprobleme wie Zahnfleischrückgang haben. Die Implantatbehandlung kann bei Personen aller Altersgruppen durchgeführt werden, sofern ihr allgemeines Gesundheitsprofil geeignet ist.
Nach den erforderlichen Untersuchungen können einige Personen als ungeeignet für eine Implantatbehandlung angesehen werden. Dazu gehören:
• Schwerraucher,
• Personen, deren Knochenentwicklung unvollständig ist,
• Personen mit Alkohol- oder Drogenabhängigkeit.
Zusätzlich kann eine Implantatbehandlung für Personen, die hohe Dosen von Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich erhalten haben, für diejenigen, die Immunsuppressiva oder Kortikosteroide einnehmen, sowie für schwangere Frauen nicht geeignet sein.
Für Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck oder chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird ein Behandlungsplan in Absprache mit ihren jeweiligen Gesundheitsdienstleistern erstellt.
Zahnverlust und Defizite können zu verschiedenen Problemen im Alltag führen, einschließlich Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen sowie psychischen Problemen aufgrund ästhetischer Bedenken. Die Implantatbehandlung spielt eine wesentliche Rolle bei der Vermeidung solcher Herausforderungen. Implantate stellen eine gesunde und vollständige Zahnstruktur wieder her, sodass die Patienten ihre Funktionalität und das Selbstbewusstsein in ihrem Lächeln zurückgewinnen.
Die Lebensdauer von Implantaten variiert je nach der Aufmerksamkeit, die der Mundpflege geschenkt wird. Bei sorgfältigem Zähneputzen zweimal täglich und regelmäßigen Zahnarztbesuchen alle sechs Monate, einschließlich professioneller Zahnreinigung, können Implantate über viele Jahre hinweg genutzt werden. Jegliche Probleme, die während dieser Kontrollen festgestellt werden, können umgehend behandelt werden, um weitere Komplikationen zu verhindern.
Die Implantatbehandlung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sodass die Patienten während des Verfahrens keine Schmerzen oder Unannehmlichkeiten verspüren. Nach der Behandlung können leichte Schmerzen oder Schwellungen auftreten, ähnlich wie nach einer Zahnextraktion, die jedoch effektiv mit Schmerzmitteln, die vom Zahnarzt verschrieben werden, behandelt werden können. Implantatverfahren haben eine Erfolgsquote von 90-100 % und stellen keine erheblichen Gesundheitsrisiken dar.